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Mittwoch, 6. August 2014

Die argentinische Börsenaufsicht ermittelt gegen die Hedge-Funds wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Denn sollten die Funds für ihre argentinischen Anleihen Kreditausfall-Swaps besessen haben, während sie gleichzeitig mit Argentinien über die Begleichung ihrer Anleihenforderungen verhandelten, dann wäre das Insiderhandel, so sagte Börsenaufsichtschef Alejandro Vanoli.

Verdacht auf Insiderhandel

Argentinien greift Hedge-Funds an

Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner will die Hedge-Funds verklagen.
Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner will die Hedge-Funds verklagen. (Bild: Imago)
Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner gibt auch nach dem neuerlichen Zahlungsausfall des südamerikanischen Landes in ihrem Konfrontationskurs gegen die Hedge-Funds nicht nach. Jetzt will die argentinische Regierung jene von ihr als «Geier-Funds» bezeichneten Gesellschaften verklagen, die sich nicht an den Umschuldungen Argentiniens beteiligt haben, nach einem Urteil eines US-Richters aber voll entschädigt werden müssen. Die argentinische Börsenaufsicht ermittelt gegen die Hedge-Funds wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Denn sollten die Funds für ihre argentinischen Anleihen Kreditausfall-Swaps besessen haben, während sie gleichzeitig mit Argentinien über die Begleichung ihrer Anleihenforderungen verhandelten, dann wäre das Insiderhandel, so sagte Börsenaufsichtschef Alejandro Vanoli. Er hat bereits die US-Börsenaufsicht um Amtshilfe gebeten. Insiderhandel und Marktmanipulationen seien in Argentinien wie auch in den USA verboten.
Mit Kreditausfallversicherungen – sogenannten Credit Default Swaps (CDS) – haben sich einige Besitzer argentinischer Anleihen gegen einen Zahlungsausfall versichert. Seit der internationale Derivateverband ISDA Argentinien am Freitag als Zahlungsausfall eingestuft hat, da das Land die Zinsen auf seine Anleihen nicht gezahlt hat, rechnet JP Morgan jetzt mit Auszahlungen in Höhe von 1 Mrd. $. Ob die Funds solche Versicherungen besitzen, lässt sich bis jetzt nicht feststellen.
 
 
 
Die Regierung in Buenos Aires macht inzwischen unmissverständlich klar, dass sie an keinen weiteren Verhandlungen in New York mit den Hedge-Funds teilnehmen werde. Der amerikanische Richter hatte Argentinien aufgefordert, auch nach dem Default weiter mit dem von ihm bestimmten Vermittlungsanwalt Daniel Pollock zu verhandeln. Kirchners Kabinettschef lehnte den Vermittler mit der Begründung ab, der Anwalt sei «parteiisch» und trete als «Sprecher der Geier-Funds» auf.
Die argentinische Börse und die Anleihenmärkte blieben trotz dem Konfrontationskurs und der sich weiter eintrübenden Konjunktur weiterhin ruhig. Die Investmentbanken hoffen immer noch, dass es im ersten Halbjahr 2015 zu einer Einigung zwischen den Gläubigern und Argentinien kommen wird

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